Ich sag, o Gott, mein Freuden    

1) Ich sag, o Gott, mein Freuden
für deines Segens Reichtum Dank.
Dein Geist kam, mich zu weiden,
auch diesen ganzen Heilstag lang,
wie wirst du gar nicht müde,
barmherzig mir zu sein,
mir, deinem schwächsten Gliede,
dem du viel musst verzeihn,
wenn nicht nach strengen Rechte
die Liebe handeln will.
Du findst an deinem Knechte
der Sünden täglich viel.

2) Vergib, was dir auch heute
dein Auge Böses an mir wies,
verschließ mich in die Seite
des, der sie für mich spalten ließ,
als er durch Blut und Sterben
an aller Sünder statt,
zum Schutz vor dem Verderben
dem Richter G'nüge tat.
Versprich in dem Geliebten
mich gnädig anzuschaun.
Du gibst ja den Betrübten
den Rat, auf ihn zu baun.

3) Mein Elend beugt mich nieder,
das gar nicht völlig weichen will.
Ach, wär ich doch bald wieder,
wie Adam, eh' er von Gott fiel!
ach, wär der Rost der Sünden
schon völlig ausgebeizt,
nichts Strafbars mehr zu finden,
das Reu und Tränen reizt.
Wasch mein befleckt' Gewissen
im Blut des Mittlers rein,
lass Salb-Öl auf mich fließen,
nun stark in dir zu sein.

4) Ich heil'ge dir mein Wesen
auf's neu zum ew'gen Eigentum.
Du wollst auch mich erlesen
zu deines Namens Preis und Ruhm,
schreib mir zur Freud' im Himmel
auch meinen Namen an,
und dass dies Weltgetümmel
mich nicht verführen kann,
so schreib mit deinem Finger
auch mir dein Wort ins Herz,
so folg' ich, als dein Jünger,
dir treu im Wohl und Schmerz.

5) Lass, Herr, mich keine Stunde
im Guten träg und fruchtlos sein.
Bald bläst mit schnellem Munde
der Tod den besten Vorsatz ein.
Gib, dass vom Schlaf und Wachen
dein Herz den Zweck erlangt,
mich wohlgeschickt zu machen,
dass dir mein Leben dankt.
Lass unter deinem Schirme
Leib und Gemüte ruhn,
und keines Unfalls Stürme
den mindsten Schaden tun.

Text:
Melodie: Nun lob, mein Seel, den Herren