1) Ich lege mich zu Bette
und dieses ist die Stätte,
o großer Gott und Held!
Dahin du mich selbst trägest
und wohl verwahret legest,
nun tu, o Herr, was dir gefällt.
2) Sollt, mein Gott, dieses Bette
wohl heint sein die Stätte
und das bestimmte Zelt,
da ich soll sanfte liegen
und schlafen nach Vergnügen:
so tu, o Herr, was dir gefällt.
3) Soll aber dieses Bette
auch, mein Gott, sein die Stätte,
da Krankheit mir bestellt,
samt andern Kreuz und Plagen:
so hilf mir alles tragen
und tu, o Herr, was dir gefällt.
4) Ach, soll dann dieses Bette
auch etwa sein die Stätte,
da mir Satan, die Welt,
auch Fleisch und Blut nachstellen:
so lass sie mich nicht fällen,
und tu, o Herr, was dir gefällt.
5) Soll eben dieses Bette,
mein Gott, heint sein die Stätte,
da sich der Tod anmeldt:
so lass mich selig scheiden,
nimm mich zu deinen Freuden,
und tu, o Herr, was dir gefällt.
6) Ich liege nun zu Bette
und hab an dieser Stätte
Gott alles heimgestellt.
Dich will ich lassen wachen,
du wirst es nun wohl machen,
und tun, o Herr, was dir gefällt.
heint = ältere Form für "heute Nacht"