Ich komm in dieser Abendstunde    

1) Ich komm in dieser Abendstunde,
mein treuer Gott, vor deinen Thron,
zu loben dich mit Herz und Munde
durch Jesum Christum, deinen Sohn,
und auch den werten Heil'gen Geist,
der mir viel Gnad' und Güt' erweist.

2) Du hast mich heute wohl geführet,
mein guter Gott, auf ebner Bahn,
dass mich kein Unfall hat berühret
und keine Not mir Leid getan.
Du stundest mir in allem bei,
das spür ich wohl, und sag es frei.

3) Du hast den Leib gar wohl verpfleget
mit Kleidern, Schuhen, Speis' und Trank
und ihm Gesundheit beigeleget,
da andre hungrig, arm und krank.
So bist du gegen mich, dein Kind,
noch immer väterlich gesinnt.

4) Du hast dem Leib nicht nur gegeben,
was ihm so nötig, nützlich war,
du reichtest auch dem Geist daneben
die Gaben deiner Güte dar.
O, könnt ich nur recht preisen dich,
dass du so hoch begnadigt mich.

5) Du hast die Seele überschüttet
mit deiner starken Gnadenkraft.
Was ich mir von dir ausgebittet,
hast du, mein Gott, in mir geschafft.
Drum preis ich dich, drum dank ich dir,
drum lob ich dich nun für und für.

6) Ja, überhaupt hast du mit Segen,
mein treuer Gott, mich überstreut.
Auch mich von deines Sohnes wegen
mit lauter Gnad' und Huld erfreut.
Ich schäme mich für deine Treu,
die mir auch jetzo wieder neu.

7) Nimm dann auch heint, mein treuer Vater,
dein armes Kind in deine Hut.
Sei du mein gütiger Berater,
wasch mich mit deines Sohnes Blut
von allem, was ich heut getan,
und nimm sein Opfer für mich an.

8) Ich lege mich jetzt fröhlich nieder,
als dein begnadigt' Eigentum.
Erwecke mich auch morgen wieder
zu deines großen Namens Ruhm.
Wenn meine Augen schlafen ein,
so lass die Seele bei dir sein.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten