1) Ich jauchze dir, ich singe
dir, Gott, dem Preis und Ruhm gebührt,
dem Schöpfer aller Dinge,
dir, Herr, der weislich sie regiert!
Du riefst auch mich uns Leben
und lehrtest meinen Geist
mit Mut nach Allem streben,
was groß und edel heißt.
Verliehst mir hoher Gaben
und reger Kräfte viel.
Denn glänzend und erhaben
und Herrlich ist mein Ziel.
2) Was sind die Seelenkräfte
des Tiers, das nicht vernünftig denkt?
Auf niedrige Geschäfte
ist all sein Streben eingeschränkt.
Es kann bei blinden Trieben,
die es befolgen muss,
nichts suchen und nichts lieben,
als sinnlichen Genuss.
Tief steht es auf der Leiter
der Schöpfung unter mir
und nimmer steigt es weiter.
Ich bin sein Herrscher hier.
3) Stets weiter fortzuschreiten,
gelingt nur menschlichem Bemühn.
Mir hast du Fähigkeiten,
die ewig machen, Gott, verliehn!
Durch Achtsamkeit vergrößert
mein Wissen täglich sich
und Selbstbeherrschung bessert
und stärkt im Guten mich.
Ich darf nur standhaft ringen:
so mehrt sich meine Kraft,
zum Ziel hindurch zu dringen:
ich werde tugendhaft.
4) Ja, leg ich meine Mängel
durch stete Selbstveredlung ab:
so prang ich einst, als Engel,
umfasst gleich meinen Staub das Grab.
Dort sieht mein Geist dann heller,
was er hier dunkel sah
und wächst im Guten schneller,
als einst es hier geschah.
Ich wandle hier auf Erden
als Kind an Gottes Hand,
um dort ein Mann zu werden
an Kraft und an Verstand.
5) Ich jauchze, ich lobsinge,
dir, Herr, denn ewig ist mein Los!
Gib, dass ich streb und ringe
zu werden edel, gut und groß!
Lass mich der Leiden Bürde
ertragen glaubensvoll.
Sie, die des Geistes Würde
erhöhen kann und soll.
'Stets vorwärts, nie zurücke!'
dies soll mein Wahlspruch sein!
Bestimmt zu ew'gem Glücke,
Gott, bin ich ewig dein!