Ich habe Gott, das unbegreiflich Gut    

1) Ich habe Gott, das unbegreiflich Gut,
der Schatz ist mir genug.
Wie viel gewinnt, der sich begnügen tut,
an solchem reichen Zug.
Lasst andre sich mit Sorgen schlagen,
bis sie das zeitlich' Gut erjagen.
Ich habe Gott.

2) Ich ehre Gott, auf dem erhabnen Stuhl,
wie seine Seraphim.
Ihr Engel nehmt mich auf in eure Schul',
ach, lehrt mich eure Stimm',
dass Herz und Zunge euch nachahme,
wie heilig, Herr, wie groß dein Name.
Ich ehre Gott.

3) Ich suche Gott, wenn es bisweilen scheint,
als wär Er nicht bei mir.
Er lässt mich nicht, mein treuster Seelenfreund,
wenn andre zweifeln schier.
Wenn Leib und Seele fast zerlechzten,
so ist mein Trost, in Weh und Ächzen,
ich suche Gott.

4) Ich traue Gott! Find ich schon keine Spur,
wo mein Fuß haften kann,
so halt ich mich an seinen treuen Schwur,
den Er mir selbst getan:
er bleibe, wenn, zum Wunderzeichen,
auch Berg und Hügel von mir weichen.
Ich traue Gott.

5) Ich liebe Gott, der mich so treulich liebt,
bis in mein kühles Grab.
Der Leib und Seel' versorgt und reichlich gibt,
was ich vonnöten hab.
Von seiner Liebe soll kein Leiden,
kein Tod noch Leben mich je scheiden.
Ich liebe Gott.

Text:
Melodie: Es ist genug, so nimm, Herr, meinen Geist