Ich glaube, heilig-werter Geist    

1) Ich glaube, heilig-werter Geist,
ich will es auch bekennen:
dass du mit Sohn und Vater seist
der wahre Gott zu nennen,
den Beiden auch im Ruhm, im Reich,
im Wesen, Werk und Ehre gleich,
gleich ewig, gleich allmächtig.

2) Du bist von gleicher Majestät,
Gott, der als Herr der Thronen
vom Vater und dem Sohn ausgeht,
die dritte der Personen.
Nur du kannst einig und allein
ein wahrer, sich'rer Tröster sein
der zagenden Gewissen.

3) Nur du gibst uns ein fröhlich' Herz
und friedsames Gewissen.
Dein Salb-Öl lindert allen Schmerz
und heilet, was zerrissen.
Du Geist gibst Zeugnis unserm Geist,
dass er unwidersprechlich preist,
wir seien Gottes Kinder.

4) So oft wir in des Lebens Lauf
als schwache Kinder fehlen,
so hilfst du unsrer Schwachheit auf
und seufzst in unsern Seelen.
Ja, wenn man auch nicht beten kann,
Herr, so vertritt bei Gott uns dann
dein unaussprechlich Seufzen.

5) Und so beweisest du dich stets,
o Gott, an uns Erlösten
als Geist der Gnaden, des Gebets
durch Schreien und durch Trösten.
Als Geist von Christo, unserm Herrn,
dass ich in Jesu rufen lern,
ach, Abba, lieber Vater!

6) Dein wundersüßer Herzenstrost
ist wahrhaft und beständig,
und, wenn der Tod an's Herze stoßt,
doch ewig und lebendig.
Du lehrst uns, wie der Vater sei
so groß, so überschwänglich treu,
so reich an Huld und Gnade.

7) Der Gnade, da wir nicht aus uns
(Wir sind vom Sünderorden),
noch durch Verdienste unsers Tuns
gerecht und selig worden,
indem es lauter Gnade ist,
die wir in unserm Jesu Christ
durch Glauben uns ergriffen.

8) Damit wir durch die Kraft des Bluts
aus Jesu, dem Gerechten,
des unaussprechlich großen Guts
auch teilhaft werden möchten:
so heiligst, so erleuchtest du
und willst den Glauben immerzu
selbst in den Herzen wirken.

9) Du bist das rechte Freuden-Öl,
die Salbung aus der Höhe,
die lehrt uns alles ohne Fehl,
wie man zum Himmel gehe,
wie Jesus Christus uns verheißt,
er wolle uns von seinem Geist,
als Hoherpriester geben.

10) Wer an ihn glaubt, derselbe soll,
wie er spricht, es genießen,
dass ihm vom Leibe Ströme voll
lebend'gen Wassers fließen.
Herr, gib, dass sich dein Geist ergießt
und unser Herze überfließt
von Glauben und von Liebe.

11) Nur du musst unser Lehrer sein
und unser rechter Meister,
du leitest in die Wahrheit ein,
allweiser Geist der Geister!
Der Heiland gibt dich mir gar gern,
dass ich durch dich ihn meinen Herrn
und meinen Gott kann nennen.

12) Durch dich nur lern ich meinen Geist
und andre Geister prüfen,
du forschest, was ein Mensch nicht weiß,
auch selbst der Gottheit Tiefen.
Vom Himmel kommst und lehrest du
und führst uns wieder himmelzu.
Du lehrest uns inwändig.

13) Du heiligst uns zum Christentum,
als zum gesalbten Orden,
durch dich sind, zu des Vaters Ruhm
wir Christi Glieder worden.
Der ist nicht sein, wo du nicht bleibst,
die du, o Geist des Höchsten treibst,
nur die sind Gottes Kinder.

14) Hasst uns die Welt, weil Gott uns liebt,
so tröstest du von innen
und wenn uns alle Welt betrübt,
erfreuest du die Sinnen.
Denkt, Christen, dass ihr selig seid,
indem der Geist der Herrlichkeit
im Leiden euch zurufet.

15) Du bist's, den unsrer Zuversicht
Gott noch zum Siegel gönnet.
Kennt uns die Welt an diesem nicht,
genug, dass Gott uns kennet.
Versiegle denn nach deinem Bund
in mir auch diesen festen Grund:
der Herre kennt die Seinen.

16) Du bist mir ein unschätzbar Pfand
zum unverwelkten Erbe,
sowohl in diesem Tränenland,
als wenn ich endlich sterbe.
Versichre mir im Tod mein Heil,
versiegle mir auch meinen Teil,
den ich im Himmel habe.

Text:
Melodie: Such, wer da will, ein ander Ziel