Ich geh zu deinem Grabe    

1) Ich geh zu deinem Grabe,
du großer Siegesfürst,
weil ich die Hoffnung habe,
dass, du mir zeigen wirst,
wie man kann fröhlich sterben
und fröhlich auferstehn,
wie mit den Himmelserben
ins Land des Lebens gehn.

2) Du ruhest in der Erde
und hast sie eingeweiht,
wenn ich begraben werde;
dass sich mein Herz nicht scheut,
auch in den Staub zu legen,
was Staub und Asch vermehrt;
weil dir doch allerwegen
die Erde zugehört.

3) Du schläfst in deinem Grabe,
dass ich auch meine Ruh
an diesem Orte habe;
drückst mir die Augen zu:
drum soll mir gar nicht grauen,
wenn mein Gesicht vergeht;
ich werde dennoch schauen,
der mir zur Seite steht.

4) Dein Grab war wohl versiegelt,
du brichst es doch entzwei;
wenn mich der Tod verriegelt,
so bin ich dennoch frei;
du wirst den Stein schon rücken,
der auch mein Grab bedeckt,
da werd ich dich erblicken,
der mich vom Tode weckt.

5) Du fährest in die Höhe
und zeigest mir die Bahn,
wohin ich endlich gehe,
wo ich dich finden kann.
Dort ist es sicher wohnen
und lauter Glanz um dich,
da warten Himmelskronen
in deiner Hand auf mich.

6) O meines Lebens Leben,
o meines Todes Tod,
ich will mich dir ergeben
in meiner letzten Not,
und meine Ruhstatt machen
in deiner Liebe Gruft,
da werd ich einst erwachen,
wenn deine Stimme ruft.

7) Du wirst den Ölberg zeigen,
wo man gen Himmel fährt;
da werd ich fröhlich steigen,
bis dass ich eingekehrt
in Salems Friedenshütten,
wo du mit Palmen nah
dem, welcher treu gestritten:
ach, wär ich nur schon da!

Text:
Melodie: Herzlich tut mich verlangen

Das Lied "Ich geh zu deinem Grabe" ist in 2 Liederbüchern enthalten:

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