Ich erwäg es oft und viel    

1) Ich erwäg es oft und viel,
was dich doch getrieben,
uns ohn' alles Maß und Ziel,
wie du tatst, zu lieben.
Dass du Angst, Gewalt und Not,
Schläge, Hohn und Banden,
Lästerung und Kreuz und Tod
willig ausgestanden.

2) War es unsre Würdigkeit?
Nein, des Vaters Güte,
deines Herzens Freundlichkeit
und dein treu' Gemüte,
das hat dich ans Kreuz gebracht,
dass kein Mensch verzagte,
wenn der Sünden Meng' und Macht
die Gewissen nagte.

3) Welch' ein wunderbarer Rat,
den man nie ergründet!
Welche unerhörte Tat,
die man nirgends findet!
Sünden, deren Gott zum Hohn,
Menschen sich erfrechen,
die lässt Gottes eigner Sohn,
an sich strenge rächen.

4) Herr, dein Friede sei mit mir,
und auf mein Gewissen,
wenn es zaget, lass von dir
Trost und Freude fließen!
Jesu, meiner Seelen Hort,
treib durch deine Schmerzen
alle Seelenangst hinfort
fern aus meinem Herzen.

5) Lass mich, wenn ich dich erblick,
sobald Gnade finden,
wenn mein banges Herz erschrickt,
Über Straf' und Sünden.
Sieh, ich fall' zerknirscht von Reu'
mit wahrhaft'ger Buße
und dem Vorsatz bessrer Treu',
Jesu, dir zu Fuße.

6) Nun ich weiß, worauf ich bau'
und bei wem ich bleibe,
wessen Fürsprach' ich vertrau',
und an wen ich glaube.
Jesu, du bist es allein,
welcher mich beschirmet,
wenn gleich alle Höllenpein
meinen Geist bestürmet.

Text:
Melodie: Jesus Christus blickt dich an