Ich darf in größter Not allhier    

1) Ich darf in größter Not allhier
noch größre Gnade hoffen.
Schließt jede Erdenbahn sich mir,
die Himmelsbahn ist offen.
Mein Herz, sei frisch all' Stund'!
Du stehst mit Gott im Bund.
Hat dein die Welt nicht acht,
wird dir dein Tag zur Nacht, -
getrost! - Dir lebt der Heiland!

2) Ob dunkelt Sonn- und Mondenlicht,
Sturm heult in Wetterschlägen, -
ob Meerflut in die Lande bricht,
sich Himmelskräfte regen, -
zieh brausend der Orkan
der letzte Tag heran, -
mein Herz, sei frisch all' Stund!
Du stehst mit Gott im Bund.
Getrost! - Dir lebt der Heiland!

3) Halt klar das Bundeswort dir vor,
wenn schwinden ird'sche Lichter!
Erheb dein Haupt, und schau empor:
Erbarmer ist dein Richter.
Hold auf dem Wolkenthron
sieh Gottes eingen Sohn!
Er kommt mit Kraft und Rat,
und die Erlösung naht, -
getrost! - Dir lebt der Heiland!

4) Wir warten, Herr, auf deinen Tag.
Du winkst, er kommt in Wettern.
O, wenn der Erdenrund zerbrach,
Gerichtsposaunen schmettern,
gib, dass frohwachend da,
dich mit Halleluja,
darf preisen unser Mund,
und rings dein Volk im Bund
lobsingt: Uns lebt der Heiland!

Text:
Melodie: Ein feste Burg ist unser Gott