Ich danke dir mein starker Retter    

1) Ich danke dir mein starker Retter,
ich danke dir mein liebster Gott,
dass du in diesen Unglückswetter
mich hast behütet vor dem Spott,
den jene mit vergift'ten Sinnen
gedachten hier auf mich zu spinnen.

2) Ich danke dir von meiner Seelen,
dass du mich nun erlöset hast,
aus jener wilden Löwenhöhlen
und von der schweren Kreuzeslast,
die mir so schwer lag auf dem Rücken,
dass ich davon fast musst ersticken.

3) Ich wurde hin und her verschlagen,
gleich wie ein Schiffchen auf der See,
dass ich fast wär in solchen Plagen
vergangen, mit viel Ach und Weh.
Es schmissen mich die Unglückswellen,
bald himmelauf, bald zu der Hellen.

4) Nun aber hat es sich gestillet,
drum sag ich, Gott, dir herzlich Dank.
Dass du mir bist so wohl gewillet
vergess' ich nicht mein Leben lang.
Nach diesen rauen Nordenwinden
lässt sich dein sanfter Zefir finden.

5) Ich danke dir, dass dein Gemüte.
Auf mich, dein Kind, so grimmig war.
Und dass nun deine große Güte,
mich hat gesetzt aus der Gefahr.
Dass du nach diesem großen Schaden
mich wieder tröstest mit Genaden.

6) Wohlan! Ich will mich nicht entsetzen,
es komm' auch, was nur immer woll'.
Es kann kein Unfall mich verletzen,
es ist nichts, das mir schaden soll.
Denn du bist selbst mit mir zu Werke,
mein Gott, mein Heil und große Stärke.

Zefir = auch Zephyr, Zephyros oder Zephyrus, (griechisch = der vom Berge Kommende) ist eine Windgottheit aus der griechischen Mythologie, die den Westwind verkörpert. Dieser wird mit lieblichen Eigenschaften assoziiert.

Text:
Melodie: Unbekannt