Ich bin verliebt, komm her und sieh    

1) Ich bin verliebt, komm her und sieh,
o Sterblicher, der du noch nie
dergleichen Lust empfunden!
Sieh, mein vergnügtes Leben an,
wie mich, zu allen Stunden
die wahre Lieb' ergötzen kann,
indem die falsche dich betrübt:
ich bin verliebt!

2) Ich bin verliebt, mein Augenlicht,
mein Schatz, (weg - alle Schätze), sticht,
mich gegenliebt und ehret.
Und du nimmst dich der Weltlieb' an,
die deinen Mut verzehret.
Dann wird der Liebe gnug getan,
wo eins dem andern sich ergibt:
ich bin verliebt!

3) Ich bin verliebt, wo find ich Raum,
weil mich die Erde fasset kaum,
der Liebe zu genießen?
Ich will mich heimlich, wo ich kann,
vor aller Welt verschließen
und meinem Gott da hängen an.
Was wird dann sein, das mich betrübt?
Ich bin verliebt!

4) Ich bin verliebt! Wie, kennst du nun
den, der zu solchem Freundlichtun
mich, Sterblichen, heißt gehen?
An dem ich mich ergötzen kann:
ich will es dir gestehen!
Ja, Jesus ist mein Liebs-Gespann,
dem sich mein Leben ganz ergibt:
ich bin verliebt!

5) Ich bin verliebt, und bleibe so,
bis mich der Himmel machet froh
und einsten selbst sich zeiget,
den ich nun sinnlich lieben kann,
zudem mein Herz sich neiget.
O Seligkeit! O Freuden-Plan,
wenn Er sich dann zu sehen gibt!
Ich bin verliebt!

Text:
Melodie: Unbekannt