1) Ich bin der Herr, ist deine Sprache,
du führst sie , Gott, als Gott allein.
Kann außer dir wohl eine Sache
der ganzen Liebe würdig sein?
Dich fürchten, lieben, dir vertraun
heißt Häuser auf den Felsen baun.
Das zweite Gebot:
2) Dein großer Name, den wir kennen,
ist Gläubigen ein festes Schloss
und zum gedankenlosen Nennen,
zum Spotten, Lästern viel zu groß.
Ein Herz voll Dank, ein Mund, der preist,
gehört dem, der Jehova heißt.
Das dritte Gebot:
3) Herr, deines Namens Ruhm erfülle
am Tage, deinem Dienst geweiht,
uns, wenn man froh in Zions Stille
Ermuntrung holt zu Ewigkeit.
Wer sündlich diesen Tag verdirbt,
des' Herz wird tot, noch eh' er stirbt.
Das vierte Gebot:
4) Erhalte frommer Eltern Ehre,
die sich in ihrer Pflicht bemühn.
Gehorsam, Liebe, Tugend lehre
den Kindern, die sie auferziehn.
Glück, wenn die Eltern, Greis und Kind,
bekehrte Schüler Jesu sind.
Das fünfte Gebot:
5) O, gib uns zärtliche Gemüter!
Ein guter Blick, ein sanftes Wort,
ein treues Herz gehört für Brüder
und schon der kleinste Hass ist Mord.
Schenk Liebe, der du Liebe bist,
die selbst ein Reiz für Feinde ist.
Das sechste Gebot:
6) In Eden schon entstanden Bande
durch Liebe zwischen Mann und Weib,
der Ehebruch zerreißt die Bande,
bringt das Gericht auf Seel' und Leib.
Weg Unzucht! Denn ich bin ein Christ,
in welchem Jesu Tempel ist.
Das siebente Gebot:
7) Kein irdisch Gut, kein Neid berücke
mein Herz zu sündlichem Gewinn.
Nein, Liebe wende gern die Blicke
zur Wohnung des Beglückten hin,
sie leihet, gibt und nützet gern
das Irdische zum Preis des Herrn.
Das achte Gebot:
8) Sie wünscht und denkt und spricht das Beste,
fällt nie ein Urteil übereilt,
was sie versprochen, hält sie feste.
Gestalt und Herz ist nicht geteilt.
Die Redlichkeit lernt man von dir:
wie handelst du so treu mit mir!
Das neunte und zehnte Gebot:
9) Vor dir muss schon die Lust verdammen,
sie fängt sich in dem Herzen an.
Ich spür sie schnell sich oft entflammen,
hilf, dass ich überwinden kann!
Dein guter Geist allein erneut
und gibt dem Sieg, den Sieg erfreut.
Der Beschluss:
10) Mich schreckt der Fluch von vielen Sünden,
den dein Gesetz mit Eifer droht.
Tröst alle, die ihn bang empfinden
und zeig uns in der größten Not:
was einst am Kreuz auf Golgatha
der Sündenwelt zum Heil geschah.
11) Dort offenbart sich zum Ergötzen
dein Reichtum von Barmherzigkeit.
Dort sieht der Sichre mit Entsetzen
den Eifer der Gerechtigkeit.
Wie wichtig wird durch Jesu Tod
mir, Heiliger, erst dein Gebot!