Hört, wie die Wachtel im Felde dort    

1) Hört, wie die Wachtel im Felde dort schlägt:
"Wollte Gotte! Wollte Gott! Käm' nur ein Schauer,"
Sie sagt; fliegt von einem zum andern Feld,
Und uns den Wachstum der Früchte meld't;
Auch uns bei Sonnenschein freundlich ermahnt:
"Danket Gott! Danket Gott!"
Für die schönen Frücht' im Land.

2) Fähret der Landmann frühmorgens ins Feld,
"Grüß dich Gott! Grüß dich Gott!"
Von ihr Gruß schön erhält.
Sucht mit ihrem annehmlichen Schlag',
Dem Feldarbeiter zu mildern den Tag;
Ist sie von Singen und Schwingen ermatt',
"Gute Nacht! Gute Nacht!"
Ruft sie, so bald es wird spat.

3) Kommen die Schnitter, so ruft sie ganz keck:
"Tritt mich nicht! Tritt mich nicht!"
Sich ganz zur Erde darstreckt.
Fliegt von geschnittenen Feldern hintan,
Weil sie verbergen sich nimmer mehr kann;
Sagt auch, sie finde kein Speis' mehr drin,
"Taugt mir nicht! Taugt mir nicht!"
Sagt sie, und flieget dahin.

4) Ist nun die Ernte schon völlig vorbei:
"Harte Zeit! Harte Zeit!"
kommt bald der Winter herbei.
Flieget von unseren Landen hinfort,
sucht einen schöner'n, annehmlicheren Ort;
wünscht auch dem Lande
zuletzt noch dies an:
"B'hüt dich Gott; b'hüt dich Gott!"
ruft sie und flieget davon.

5) Ist nun die Wachtel so dankbar und sagt:
"All's von Gott! All's von Gott!"
der uns die Früchte gemacht:
Nun, ihr undankbaren Christen, herfür,
lernt dies schöne Lehrstück
von diesem kleinen Tier;
ruft auch von Herzen, mit Lippen und Sinn:
"Gott sei Dank! Gott sei Dank!
der uns die schönen Früchte darbringt!"

Text:
Melodie:

Das Lied "Hört, wie die Wachtel im Felde dort" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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