Hört, was uns Jesus offenbart    

1) Hört, was uns Jesus offenbart,
von Hirten, welche Mietlings-Art
und wie er sie beschreibet:
er spricht, dass sie nicht Hirten sein,
weil sie der Wolf, wenn er bricht ein,
|: Erschrecket und vertreibet. :|

2) Ein Mietling, der verlässt die Schaf'
und lässt sie in dem Sündenschlaf,
dass sie der Wolf erhasche,
er flieht und acht't der Schafe nicht
und nimmt nur wahr, wenn dies geschicht,
|: Den Beutel und die Tasche. :|

3) Merk aber, wie ein guter Hirt
nach seiner Treu' beschrieben wird,
er achtet nicht sein Leben.
So müssen wahre Hirten sein,
die nach der Seelen Heil allein
|: Im Amte sich bestreben. :|

4) Er kennt die Seinen allzumal
bei ihren Namen nach der Zahl,
wie sie im Glauben stehen
und wie ihr Leben wird geführt,
ob sie auch wandeln, wie's gebührt
|: Und nach dem Himmel gehen. :|

5) Auch ist er selber fromm und gut,
dieweil er alles sagt und tut
den Schafen zum Exempel.
er lebt daheim und wo er ist
im Glauben, als ein rechter Christ
|: Und wie er lehrt im Tempel. :|

6) Er rufet, die noch draußen sind
sanftmütig, liebreich und gelind
mit freundlichem Bestrafen
aus großer Lieb' zu ihrem Heil,
auf dass sie finden hieran Teil
|: Mit Christi frommen Schafen. :|

7) Glückselig ist der Hirtenstand,
wenn's so darinnen ist bewandt,
so können sich erfreuen
die Schäflein, die in Ängsten stehn,
dass sie nicht in die Irre gehn
|: Und dürfen sich nicht scheuen. :|

8) Herr Jesu, denk an deine Herd',
die treue Boten schätzet wert,
die deinem Bilde gleichen.
Halt sie in Lehr' und Leben rein
und lass sie nicht der falsche Schein
|: Der Mietlinge beschleichen. :|

9) Sieh an die Seelen dieser Zeit,
die dich zu hören sind bereit
und gib die Kraft von oben,
dass sie von Menschensatzung frei
dir folgen ohne Furcht und Scheu
|: Und dich einmütig loben. :|

Text:
Melodie: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn