Höher hebt sich Gottes Sonn    

1) Höher hebt sich Gottes Sonne,
länger strahlt uns nun ihr Licht.
Alles atmet neue Wonne,
wenn sie durch die Wolken bricht.
Schau, der Frühling senkt sich nieder
in die Wälder, auf die Flur.
Die erstorbene Natur
lebet auf und wirket wieder.
Opfre deinen Schöpfer Dank!
Preis ihn fröhlich, mein Gesang!

2) Keine Winterstürme heulen
durch die Luft zerstörend her.
Wintervögel Heere eilen
freudig über Land und Meer.
Wie die Nebel nun entfliehen!
Wie verjüngt nun alles ist!
Wie der Bach so murmelnd fließt,
fröhlich Au und Garten blühen!
Bring dem Freudengeber Dank,
preis ihn fröhlich, mein Gesang!

3) Munter zu der Arbeit wallet
nun der Landmann hin auf's Feld
und sein frohes Danklied schallet
laut empor zum Herrn der Welt.
Er vertraut die Saat der Erde.
Ehrt durch fromme Zuversicht
seinen Gott und zweifelt nicht,
dass sie wohl geraten werde.
Opfre deinem Schöpfer Dank,
preis ihn fröhlich, mein Gesang!

4) Sieh', wie in die weiten Felder
freudenvoll die Herden ziehn.
Wie dort munter durch die Wälder
scharen raschen Wildes fliehn!
Hör' der Vögel frohe Chöre!
Hier der lauten Nachtigall,
dort der frühen Lerche Schall!
Alles bringt dem Schöpfer Ehre!
Bring auch du ihr Lob und Dank!
Preis ihn fröhlich, mein Gesang!

5) Glänzend und im Feierkleide
prangt die blütenreiche Flur.
Jede Blume lächelt Freude,
preist den Schöpfer der Natur,
der den Tau schafft, den sie trinket,
dass sie nicht zu schnell verblüht,
der ihr Samen gibt, wenn sie
sterbend endlich niedersinket.
Bring auch du ihm Lob und Dank,
preis ihn fröhlich, mein Gesang!

6) Dieser Frühling, wie geschwinde,
wie so schnell wird er verblühn!
Gleich dem Schiff mit vollem Winde
wird er unserm Blick entfliehn.
Aber dort vor deinem Throne
wird ein ew'ger Frühling sein.
Ewig wird er uns erfreu'n,
ringen wir nach seiner Krone,
die der Glaube stets errang!
Ewig preis ihn mein Gesang!

7) Alle Herrlichkeit der Erde
ist ein Schatten von dem Licht,
das ich ewig schauen werde,
dort vor Gottes Angesicht.
Auch das freudenreichste Leben
hier auf Erden ist nur Tod
gegen jenes, was mir Gott
hat verheißen dort zu geben.
Bring ihm fröhlich deinen Dank,
preis ihn ewig, mein Gesang.

Text:
Melodie: Sollt ich meinem Gott nicht singen