1) Hochgelobtes Lamm im Tempel,
Priester selbst in Ewigkeit!
Dass dein seligstes Exempel
deinen Kindern in der Zeit.
Auch zur Heiligung gedeihe,
heiligst du dich vor der Stadt,
deinem Vater so auf's Neue:
o, der Liebes-Helden-Tat!
2) Diese brennende Begierde,
die dich zu den Schafen treibt,
sei auch meine größte Zierde,
ja, sie sei mir einverleibt,
dass mein Reden und Gedenken
sich zu meines nächsten Heil
voller Sehnen möge lenken,
gib auch mir Kindesteil.
3) Ach, lass uns vereinigt werden,
wie du eines im Vater bist!
Bis schon hier auf dieser Erden,
kein geteiltes Glied mehr ist.
Aber nur von deinem Brennen,
nehme unser Licht den Schein,
also wird die Welt erkennen,
dass wir deine Jünger sein.
4) Welt, du magst nur Achtung geben,
du wirst deine Wunder sehn,
Jesum in den Menschen leben,
die sehr schlecht hier einher gehn.
Die das Großtun ganz verlernen,
die sich von der eitlen Pracht,
immerdar gar weit entfernen, -
die sind groß und reich gemacht.
5) Jesu, ich begehre nimmer,
da zu sein, wo du nicht bist,
selbst des Himmels Glanz und Schimmer,
wenn es nicht dein Wille ist,
soll mir Finsternis bedeuten,
ich will seiner müßig gehn,
willst du, Herr, so will ich streiten,
willst du nicht, so lass ich's stehn.
6) Liegst du hier in Kreuzes-Nesseln,
ich will mit gestochen sein,
legt man dich in Band und Fesseln,
ich will mit gebunden sein.
Musst du in den deinen Leiden,
ich will mit zur Leidens-Not,
was du meidest, will ich meiden.
Stirbst du, ich geh mit in' Tod.
7) Aber, wenn du aus der Höhe,
einst Triumph und Einzug hast,
und ich deinen Glanz ersehe,
noch der Arbeit deines Rats.
Denn darf ich mich auch nicht scheuen,
teil zu nehmen an der Ruh',
mich mit dir zugleich zu freuen,
o, da greif ich auch mit zu.
8) In dem Chor der Ewigkeiten,
wenn die Welt zertrümmert ist,
sollen die vergangnen Zeiten,
wer du da gewesen bist,
(Allen deiner lieben Söhne,
deiner Braut, und dir zum Ruhm)
auf das süßeste ertönen:
Zeiten, ach, wann seid ihr um?