1) Hoch über mir dein Sternenhimmel
und dein Gesetz, o Gott, in mir,
erhebt den Geist vom Erdgetümmel
anbetungsvoll hinauf zu dir!
Ein heiliges Gefühl durchglüht
mit hoher Andacht mein Gemüt.
2) Es flößt Empfindung meiner Würde
und reinen Tugendsinn mir ein.
Selbst bei des Erdenlebens Bürde
fühl ich das Glück, ein Mensch zu sein
und tue mit Entschlossenheit,
was dein Gesetz in mir gebeut.
3) Ich soll und will das Gute lieben,
nicht darum, weil der guten Tat
Belohnung folgt: ich soll es üben,
weil Tugend innre Würde hat.
Sie hebt uns über Grab und Zeit
zur Hoffnung der Unsterblichkeit.
4) Nach einer Seligkeit auf Erden
streb ich mit Angst und Sorge nicht,
nur würdig will ich ihrer werden,
und immer Gutes tun aus Pflicht.
Richt ich auf Gottes Reich den Sinn:
so wird mir Herrlicher Gewinn.
5) Drum segne, Vater, mein Bestreben,
dem Ruf zur Tugend treu zu sein!
Lass ganz mich meinen Pflichten leben,
nur ihnen meine Kräfte weihn.
Stets leuchte dieses innre Licht
mir hell und rein: Dann irr ich nicht.