Hinauf, hinauf! Die Flügel regen sich    

1) Hinauf, hinauf! Die Flügel regen sich; die träge Hülle sinkt;
das Zeichen tönt, o Ton, ich kenne dich, der aus der Fern erklingt!
In diesen niedern Gründen ist die Verbannung aus;
die Wege darf ich finden zu meines Vaters Haus.

2) Lebt wohl, lebt wohl, ihr treuen Seelen all, die Tränen trocknet ab!
Seht nicht so bleich, in Sorgen allzumal, auf meinen Leib herab!
Der wird gar sanft gebettet im kühlen Erdenschoß,
ich aber bin errettet und aller Qualen los.

3) O Lebens Just, die meinen Geist erhebt, du heilst mein krankes Herz!
O Friedenshauch, der meine Brust umschwebt, du scheuchest jeden Schmerz!
So pflegt mit hellem Singen ein Vöglein frei und leicht,
zum Himmel sich zu schwingen, wenn Frost und Winter fleucht.

4) Ich sehe sie, die sel'gen Himmelsau'n, schon winkt der ferne Strand!
Laut in mir ruft's: Dein Glaube wird zum Schaun, du nahst zum Vaterland!
Die dein Herz tief beklommen in banger Ahnung sah,
die Stund ist nun gekommen, der Augenblick ist da!

5) Wer naht mir dort? Welch unaussprechlich Bild! Sanft leuchtend schwebt's daher!
Sein Blick so hold, Sein Antlitz sanft und mild und doch so himmlisch hehr!
Schon sink ich Dir zu Fuße und zeuge, wer Du bist,
mit sel'gem Liebesgruße, mein Heiland Jesus Christ!

6) Er blickt auf mich, neigt mir Sein Antlitz zu, Er stößt mich nicht zurück.
Sein Wort ertönt: "Geh ein in meine Ruh, zu deinem ew'gen Glück!
Vereine dich den Meinen! Und wer noch um Mich weint,
soll sich mit dir vereinen, wenn Meine Stund erscheint.