1) Himmel, öffne deinen Saal,
machet Raum, ihr Cherubinen,
die vor Gottes Throne dienen
ohne Zahl.
Dass sich meine Seele dringe hin,
wo mein Erlöser jetzt
zu der Rechten Gottes sitzt.
2) Sie, die große Sünderin,
eilet zu dem Gnadenfüßen
ihres Jesu, die zu küssen
und mithin
ihr Gewissen auszuweinen,
dass von heißen Tränen brennt,
weil sie oft von Gott getrennt.
3) Ach, ich armer Sündenknecht,
wer kann meine Schulden zählen?
Die mein Herz so schmerzlich quälen,
weil das Recht
mir das Urteil schon gesprochen,
dass ich soll mit Haut und Bein
meiner Blutschuld Opfer sein.
4) Ach, des Jammers, ach, der Not,
dass kein Retter ist zu finden,
mit der Bande zu entbinden,
als der Tod
und der Höllen Feuerrachen,
mich mit Grimm und großer Macht,
zu verschlingen zielt und tracht'.
5) Jesu, nimm dich meiner an,
schau mein Weinen, hör mein Flehen,
lass mich doch nicht untergehen.
Denke dran,
wer ich bin, und dies daneben,
was dein Amt und Arbeit ist,
dass du Seligmacher bist.
6) Heile mich von meiner Sünd,
die ich dir vor Augen lege,
dass ich wieder heißen möge
Gottes Kind.
Deine Unschuld lass mich decken,
wasch mich rein mit deinem Blut,
und erfreue mir den Mut.
7) Dann so ruh ich in dem Schoß
deiner Gnad' und süßen Liebe
und mich sonst um nichts betrübe,
ob ich groß
oder klein und elend heiße,
weil ich schon in meinem Sinn
dort, im Himmel, Herrlich bin.