1) Hilf, Herre Gott, dem deinen Knecht,
auf dass ich auch mög' leben recht
und halten deine Worte!
Tu auf mein' Augen, dass ich seh',
dass ich die großen Worte sprech,
dein's G'setz an allen Orten!
Ich bitt' doch nur ein Gast auf Erd',
und bitt', dass nicht verborgen werd'
vor mir deine Gebote.
Mein Seel' fall vor Verlangen ab,
das ich nach dein'n Gerichten hab'
allzeit, o Herre Gotte!
2) Die Stolzen tust du schelten hie,
verfluchet seind auch alle, die
an dein' Geboten fehlen.
Wend ab von mir all Schand' und Schmach,
denn deiner Zeugnis komm ich nach
und tu es nicht verhehlen.
die Fürsten raten wider mich,
aber dein' Knecht, der übet sich
an deinen Worten bloßen.
so hab' ich große Lust zu Hand
an dein' Zeugnissen allensamt,
die sind mein's Ratsgenossen.
3) Mein' Seel klebt an dem Staub der Erd',
mach, dass ich leb und selig werd'
nach deinem Wort je mehre.
Hab meine Weg erzählen tun,
so hast du mir geantwort' schon,
dein Rechte du mich lehre.
Den rechten Weg zeig du mir an
deines Geheiß, so will ich dann
von deinen Wundern sagen.
Mein Seel' vor Angst erlieget gar:
stärk mich in deinem Worte klar,
Herr Gott, erhör mein Klagen!
4) Den falschen Weg nimm von mir hin,
verleih du mir die Gnade dein
in dein'm Gesetz zu leben!
Den wahren Weg hab ich erwählt
und hab in kein Vergess'n gestellt
deine Gericht' daneben.
Ich hang an deinen Zeugnissen,
ich bitt, o Herr, lass mich an den'n
nur nicht zu Schanden werden!
Ich lauf den Weg deiner Gebot,
du hast getröst't, o Herre Gott,
mein Herz allhier auf Erden.