1) Hilf, A und O, Anfang und Ende,
du Herr der Ewigkeit,
dass sich zu dir aufrichtig wende
in dieser neuen Zeit
ein Volk, das sich von dir vergangen
und abgewichen war.
Lass uns zur Buße Gnad erlangen
in diesem neuen Jahr.
2) Es ist ein Traum, der bald vergeht,
um unsre Lebenszeit,
und wie ein Wind den Rauch verwehet,
so tut die Sterblichkeit.
Sie setzet uns ein streng Gesetze,
wir müssen schnell davon
als wie ein nichtiges Geschwätze,
ein bald vergessner Ton.
3) Ach, lehr uns, Herr, doch recht bedenken,
dass unsrer Jahr nicht viel;
des Herzens Dichten wollst du lenken
nur nach dem sel'gen Ziel,
dass wir nicht aus den Augen setzen
den Stand der Ewigkeit,
dich aber weit, weit höher schätzen
denn alles in der Zeit.
4) Du wollst nicht vors Gerichte stellen,
was Übles wir getan,
dich gnädiglich uns zugesellen,
dass nichts verdammen kann;
der alten Jahre sündlich Leben
deck in Erbarmen zu;
das aber, so du noch wirst geben,
Herr Jesu, leite du.
5) Du bist's, du schaffest alles Neue;
nimm denn das Alte hin,
auf dass dich auch an uns erfreue
der neu geschaffne Sinn.
Lass uns ein neues Licht aufgehen,
zeig uns der Wahrheit Spur,
sprich, Herr, in Kraft und lass erstehen
die neue Kreatur.
6) Und wie du in vergangnen Jahren
mit Gnad uns überschütt',
derer wir gar nicht würdig waren,
du wesentliche Güt,
so lass auch dieses Jahr gedeihen;
tu auf die Gnadenhand,
bis wir uns dort vollkommen freuen
bei dir im Vaterland.
Das Gegenprogramm zur ausgelassenen Silvesterparty! Das Vergehen des Alten ist Anlass zum Nachdenken über die Vergänglichkeit, zu Buße und zur Bitte um Führung und Bewahrung. Der Text stammt aus der pietistisch geprägten Bewegung, die anfangs des 18. Jahrhunderts den Deutschschweizer Kirchengesang aus der Beschränkung auf die Psalmlieder herausführen wollte. (Andreas Marti)
Das Lied "Hilf, A und O, Anfang und Ende" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
549 |