Hier bin ich, Herr, du rufest mir    

1) Hier bin ich, Herr, du rufest mir,
du ziehest mich, ich folge dir.
Betrete freudig deine Bahn,
ach, Heiland, nimm mich gnädig an!

2) Ich fühl es tief, ich komme spät,
lang hab ich deinen Ruf verschmäht
und doch trugst du mich mit Geduld
und gingst mir nach mit Gnad und Huld.

3) Nun aber säum' ich länger nicht,
zu suchen, Herr, dein Angesicht,
ich komm, erfüllt von wahrer Reu,
hilf, dass ich auch beständig sei.

4) Noch bin ich wie auf wildem Meer.
Zu oft nur braust ein Sturm daher,
leicht stürzt mich schnöder Lüste Macht
tief in des Abgrunds finstre Nacht.

5) O reiche deine Hand mir dar,
dass ich entrinne der Gefahr.
Du weißt, o Herr, wie schwach ich bin,
hältst du mich nicht, so sink ich hin.

6) Dein Ruf hat mich zu dir gebracht,
wie selig hast du mich gemacht!
Und nun erhalte deine Hand
mich auch in meinem Gnadenstand.

Text:
Melodie: Vom Himmel hoch, da komm ich her