Heut lebst du, heut bekehre dich    

1) Heut lebst du, heut bekehre dich,
zu deinem Gott herzinniglich
und spare ja die Buße nicht,
wie von der sichern Welt geschicht,
die immer denkt: Es ist noch Zeit,
und nicht erwägt die Sterblichkeit.

2) Eh Morgen kommt, kanns ändern sich,
der Tod erschleichet mich und dich,
es bleibt gelehrt und ungelehrt
von seiner Hand nicht unversehrt:
was angesehn, was hoch und reich
gilt ihm den ärmsten Bettler gleich.

3) Wer heut ist frisch, gesund und rot
ist morgen krank, ja wohl gar tot.
Dann trägt man ihn zur Gruft dahin,
wo Staub und Asche sein Gewinn.
Dann senkt man ihn ins Todesmeer,
daraus hier keine Wiederkehr.

4) Wenn du nun stirbest ohne Buß',
dein Leib und Seel' dort brennen muss
im Pfuhl der langen Todesnacht,
die tausend Angst und Jammer macht,
und wo die Marter, Qual und Pein
wird ohne Ziel und Ende sein.

5) Hilf, o Herr Jesu, hilf du mir,
dass ich bald kommen kann zu dir
von dieser lastervollen Welt,
die nichts von deinem Himmel hält,
die ohne alle Buße lebt,
und fromm zu sein sich nie bestrebt.

6) Gib, dass ich zeitlich Buße tu,
eh man mir drückt die Augen zu
und eh mich wirft des Todes Hand
hin in den kühlen Sterbesand,
wo Gott den Sündern das verschleußt,
was Hoffnung zu dem Himmel heißt.

7) Auf dass ich heut und allezeit
zu meiner Heimfahrt sei bereit,
so mache du mich selbst geschickt,
zur Gruft, die immer näher rückt,
und präge stets mir in die Brust
der Frommen süße Sterbelust.

Text:
Melodie: Nimm von uns, Herr, du treuer Gott