Herz, brich aus in Huldigungen    

1) Herz, brich aus in Huldigungen!
Die Sonne hat die Nacht bezwungen
und geht herauf mit hellem Schein.
Da der König sich gewendet,
hat Herrlich all' mein Leid geendet
und Freud' und Wonne bricht herein.
Von Würzen trieft es nun,
vor meines Gottes Tun
in dem Garten.
O Herr, mein Hort,
was schafft dein Wort
an meinem Herzen fort und fort!

2) Meine Seele lag gebunden
und aller Trost war mir entschwunden,
ich suchte, doch ich fand ihn nicht,
Äusgelöscht wusst' ich die Sünden,
doch keinen Heiland konnt' ich finden,
Tag war es, ohne Sonnenlicht.
Da trat's zu mir heran
und rührte still mich an. –
sein Finger war's,
Herr Jesu, Christ,
dein Finger ist
ein Quell, daraus mir Balsam fließt.

3) Licht und Leben, Heil und Segen,
all' meine Kraft und mein Vermögen
steht nur in deines Blicks Gewalt.
Wie der Tau das Land befeuchtet,
sobald die Morgensonne leuchtet
und allen Blumen Duft entwallt:
so meines Herzens Flur.
Die Blüten duften nur,
wenn sie dich schaun.
Nur wenn dein Licht
die Nacht durchbricht,
erheben sie ihr Angesicht.

4) Hosianna meiner Sonne!
Brich aus, mein Herz, mit deiner Wonne,
brich aus in einen Lobgesang!
Herr, ich bin ja viel zu wenig.
Ich kann nur stammeln, Ehrenkönig,
nur stammeln kann ich meinen Dank.
Brich aus, brich aus, mein Herz!
Ein Heiland allem Schmerz
ist der König,
Herr Christ! Fürwahr,
du bist es gar
und bleibst es auch unwandelbar.

Text:
Melodie: Wachet auf, ruft uns die Stimme
Bibelstelle: Hohelied 1,12