Herr, lass uns Samen streuen    

1) Herr, lass uns Samen streuen
am Tage deines Heils,
Lehr uns dein Herz erfreuen
durch Wahl des besten Teils!
Der jauchzt am Erntefeste,
wer Seelen dir erzieht;
des Wahl wird sein die beste,
wer sich für dich gemüht.

2) Herr, wo ein Herz verloren
vom Sündentod aufsteht
und, aus dem Geist geboren,
auf Gottes Wegen geht:
da ist dir mehr gewonnen,
als aller Fürsten Macht,
als aller Himmel Sonnen,
als aller Engel Pracht.

3) So schau herab in Gnaden
auf diesen Kinderkreis,
Der noch auf fremden Pfaden
von deiner Lieb' nichts weiß;
lass sie dein eigen werden,
verkläret in dein Bild,
in Worten, Sinn, Gebärden
Keusch, lauter. fromm und mild.

4) Führ du in künft'gen Stunden
uns neue Kinder zu;
Dein Arm ist ungebunden,
erhabner König du!
Nur pflanzen und begießen,
O Jesu, können wir,
das Blühen und das Sprießen,
Das Reifen kommt von dir.

5) Auf deine Hände schauen
heißt uns dein Heil'ger Geist;
er heißt uns dir vertrauen,
da du allmächtig sei'st.
Der Zweifel wägt und zählet
nach Pfennigen dein Tun;
der Glaube, mutbeseelet,
Darf in der Allmacht ruh'n.