Herr Jesu, fragst du, wer ich sei?    

1) Herr Jesu, fragst du, wer ich sei?
So spricht mein Herz: Ein armer Sünder,
und eines der verlornen Kinder,
das macht mir Angst und bittre Reu.
Wo soll ich armer Sünder bleiben,
wenn Sünden mich vom Himmel treiben?

2) Frag ich dagegen: Wer bist du?
So sagt dein Wort: Das Heil der Sünder,
das aus den Sündern Gottes Kinder,
bereitet, und ruft ihnen zu:
kommt her, ihr sollet Ruhe finden,
mein Blut wäscht euch von allen Sünden.

3) O wohl mir, dass ich dich erkannt,
und solch' Bekenntnis von dir höre:
erhalte mich in solcher Lehre,
und stärke meine Glaubenshand,
dass ich beständig an dir halte,
und mich kein Unglück von dir spalte.

4) Regiere mich durch deinen Geist,
dass ich den Taufbund wohl bewahre,
bis ich aus diesem Elend fahre:
und wenn die müde Seel' abreist,
so lass sie aus dem wüsten Orte
gelangen zu der Himmels Pforte.

5) Hier ist doch nichts als Zank und Streit,
auch unter Christen, die sich trennen,
viel wollen, Jesu, dich nicht kennen,
und achten nicht der Gnadenzeit.
Sie bleiben blind in ihren Sünden,
und sorgen nicht, wie sie dich finden.

6) Ich aber, Jesu, habe dich
aus deinem Worte schon erblicket,
du hast dich in mein Herz gedrücket,
und dein' Erkenntnis tröstet mich.
Doch, wenn ich selig soll abfahren,
musst du dich selbst in mir bewahren.

Text:
Melodie: Unbekannt