1) Herr Jesu Christe, Gottes Sohn,
ich red mit dir wie Simeon:
mein Glaub' schon langet sehnet sich,
zu sehen dich,
dich zu umarmen festiglich.
2) Nun hab ich mich so manche Zeit
gezogen müd an Eitelkeit,
so drückt mich auch, lässt mir nicht Rast,
die Sündenlast
mit der viel Straf wird aufgefasst.
3) Du lässest manchen täglich los
und setzest ihn in Gottes Schoß,
da man hat ewig süße Ruh'.
Wann schickst du,
der mich auch hol', den Boten zu?
4) Dein Engel ist's und nicht der Tod,
der mich hinführt aus aller Not,
wenn dass ich sterb und geh zum Grab,
dann reis ich ab
gen Himmel, der der Erd' mich gab.
5) Knecht und Taglöhner sind erfreut,
wenn naht herbei die Abendzeit,
weil sich alsdann die Arbeit endt
der müden Händ'
und sich der Leib zur Ruhe wendt.
6) Im Himmel ist mein Vaterland,
hier bin ich in dem Pilgerstand,
der Wanderbündel dieser Erd'
mich hart beschwert:
ach, meine Seel' nach Haus begehrt.
7) Fried wohnet nur im Himmelszelt,
voll Krieg ist diese böse Welt.
Dank ab, o Jesu, deinen Knecht,
mich hat geschwächt
nun lang genug das Feindgefecht.
8) Fahr endlich ab, du müde Seel'
aus deines Leibes Marterhöhl',
dein Wanderstab sei Christi Blut,
dein Pilgerhut,
der liebe Tod macht alles gut.