Herr Jesu Christ, du Gottes Sohn    

1) Herr Jesu Christ, du Gottes Sohn,
der du von deines Vaters Thron
für mich hernieder kommen:
wie dank ich dir, Erlöser mein,
für deiner Gnade hellen Schein,
der mich der Nacht entnommen!
Schalte,
walte,
in dem Herzen,
das von Schmerzen,
Tod und Sünden
ruht in deiner Liebe Gründen.

2) Der also hat die Welt geliebt,
dass er den Eingebornen gibt,
dahin in Tod und Leiden:
wie sollte der nicht alles gern
mir schenken in dem lieben Herrn?
Was kann von ihm mich scheiden?
Freuden?
Leiden?
Angst, Tod, Leben?
Höllenbeben?
Tausend Wunden? -
nichts! Ich bin mit ihm verbunden!

3) Ist Jesus nur mein bestes Teil,
dann find ich bei ihm stündlich Heil,
Gerechtigkeit und Leben.
Die Seligkeit, sie wartet mein,
der Tod kann mir willkommen sein,
ich muss vor ihm nicht beben!
Lass mich
ewig
voll Verlangen
an dir hangen,
bei dir bleiben,
reiche Glaubensfrüchte treiben!

4) Ja, bin ich nur mit dir vereint,
dass deine Gnadenleuchte scheint,
dann ist die Nacht vergangen.
Du führst mich aus der Finsternis,
bei dir bin ich des Heils gewiss,
mich drückt kein nächtlich' bangen.
Fröhlich,
selig,
schon hienieden,
reich an Frieden,
reich an Hoffen,
seh ich meinen Himmel offen.

5) Dort schau ich dich von Angesicht,
dort bin ich Licht in deinem Licht,
dort bin ich ganz geheiligt.
Hier fall ich oft, du hebst mich auf.
Die Sünde hemmt den neuen Lauf,
ich bleib an ihr beteiligt, -
walle,
falle,
stehe wieder,
sinke nieder, -
doch vollkommen
bin ich, Herr, dem Fluch entnommen.

6) Wo deine Kirche triumphiert,
der Engel-Heerschar jubiliert,
wird einst mein Lied erschallen.
Mein Halleluja dringt empor,
vereint sich mit der Gläub'gen Chor,
wird nimmermehr verhallen!
Rühre,
führe
mich voll Gnade
meine Pfade.
Lenke, leite
sie zum Sieg nach allem Streite.

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern