1) Herr, ich schwör's mit Herz und Mund:
redlich will ich wandeln.
Ich will halten deinen Bund,
will rechtschaffen handeln,
fern von Trug und Schmeichelei,
recht und Wahrheit üben,
keinen je durch Heuchelei
täuschen und betrüben.
2) Redlichkeit ist Christenpflicht,
ihr bleib ich ergeben.
Redlich, bis mein Auge bricht,
will ich allzeit leben.
Redlich, wenn die Welt mich sieht,
redlich ohne Zeugen.
Kann, was sich dem Tag entzieht,
Gott die Nacht verschweigen?
3) Finsternis ist ihm wie Licht,
Mitternacht wie Morgen.
Oft bin ich der Welt, doch nicht
meinem Gott verborgen.
Was ich denk und tue, sieht
er im hellsten Lichte
und kein Lügengeist entflieht
seinem Strafgerichte.
4) Gott, mein Vater, Geld und Gut
kann ich leicht verschmerzen.
Aber einen heitern Mut,
Freudigkeit im Herzen,
Redlichkeit in Wort und Tat
und ein gut Gewissen,
das nur lass auf meinem Pfad
nimmer mich vermissen!
5) Hilf mir redlich sein, bis ich
einst vollendet habe!
Gute Menschen ehren mich
dann auch noch im Grabe.
Ging ich treu und standhaft hier
auf der Wahrheit Wegen,
führt der Tod mich hin zu dir,
und mir folgt dein Segen.