1) Herr Gott, ich fall auf meine Knie
und streck aus meine Hände.
Du, meines Herzens Zuflucht, sieh!
Wie ich mich zu dir wende.
Steh du mir bei,
so oft ich schrei.
Dir hab ich mich ergeben
und halte still,
wie mein Gott will,
so ist es mir auch eben.
2) Mein Gott, ich hab dich für und für
gerecht und treu befunden.
Darum hat sich mein Herz mit dir
verknüpfet und verbunden.
Und lässt nicht ab
bis in das Grab
dir treulich anzuhangen.
Dein Will' und Wort
ist, fort und fort,
mein einiges Verlangen.
3) Du sprichst: Gib mir dein Herz, mein Sohn.
Hier hast du es, mein Schöpfer!
Nimm hin, dass du aus Erd' und Ton
geformet, wie ein Töpfer.
Du kannst gar leicht,
wenn dich's gut deucht,
dasselbe ganz verneuen.
So nimm dies Pfand
von meiner Hand,
es wird dich nicht gereuen.
4) Dein Will' soll mein Will' allzeit sein,
dein Herz, mein Herz erreichen.
Wie wohl es nicht von Sünden rein,
noch deinem zu vergleichen.
Doch hab Geduld,
mit meiner Schuld.
Ich will mich lassen weisen.
Zieh mich nach dir,
so werd ich hier
und dort dich ewig preisen.
deucht = erscheint/scheinen
verneuen = erneuern