1) Herr Gott, himmlischer Vater,
von Herzen danken dir.
Du bist unser Erhalter,
durch dich hier leben wir.
Du hast uns Gnad' erzeiget
heut' diesen ganzen Tag,
wir sehn, du seist geneiget
zu hören unsre Klag.
2) Uns hast du durch dein' Genad'
beschützt, beschirmt, behüt,
uns erzeigt große Wohltat,
kein Leid anfechen tut.
Denn du uns allzusammmem
gespeist und geben Trank,
darum wir deinen Namen
loben, sagen wir Dank.
3) Du hast uns auch geordnet
die Nacht zu einer Ruh'.
Gleich wie man des Tags arbeit',
so man jetzt schlafen tu.
Wollst uns drum dein Gnad' geben,
dass also ruhen wir,
wir dir nicht widerstreben,
unser Herz wache dir.
4) Gib, dass wie unser Sorgen
hinlegen allzumal.
Bis auf dem künft'gen Morgen
und uns bringe kein' Qual,
was zeitlich Leben fordert
und uns anfechten tut,
und du nicht werdst erzürnet.
Halt du uns, Herr, in Hut.
5) Nach Notdurft unsrer Schwachheit
sei unser Schlaf gericht',
uns nicht diene zur Geilheit,
das Fleisch verführt werd' nicht,
sondern also sei gestellt,
dass es stetig betracht'
dein Wort und, so dir gefällt,
dein' Willen hab in acht.
6) Und weil wir in dem Leben
dich oft erzürnet han,
so wollst die Sünd' vergeben,
gnädig uns sehen an.
Wollst unsre Übertretung
genädig decken zu,
nach deiner groß' Erbarmung
gib unsrer Seelen Ruh'.
7) Gib Trost und Ruh' den Armen,
die in Anfechtung sein.
Wollst dich derer erbarmen,
die leiden Qual und Pein.
Linder ihn' ihre Schmerzen,
geb ihn' Genad' und Huld,
wollest in ihrem Herzen
anrichten wahr' Geduld.