Herr, es gescheh dein Wille    

1) Herr, es gescheh dein Wille,
der Körper eilt zur Ruh.
Es fallen in der Stille
die müden Augen zu.
Erlass mir Schuld und Strafe,
dass ich von Sünden rein,
zum Tode, wie zum Schlafe,
bereitet möge sein.

2) Lass fern von Schreckensbildern
und wilder Phantasei,
die Seele sich nichts schildern,
was ihrer unwert sei.
Lass frei von eitlen Sorgen
mich wieder auferstehn,
und an die Arbeit morgen
mit neuen Kräften gehn.

3) Doch wenn im festen Schlummer
des Todes bange Nacht
den Freuden samt dem Kummer
ein schnelles Ende macht:
Herr, stärk mich, wenn das Schrecken
der letzten Stunde droht!
Mein Gott wird mich erwecken, -
ein Schlaf nur ist mein Tod.

4) Dein Heil hab ich gesehen,
in Friede fahr ich hin,
weil ich beim Auferstehen
in deinem Reiche bin.
Wohl dem, der bis an's Ende
sich als ein Christ erweist!
Mein Gott, in deine Hände
befehl ich meinen Geist!

Text:
Melodie: