Herr, dir gelob ich neue Treue    

1) Herr, dir gelob ich neue Treue,
und neuen Fleiß im Christentum.
Dir, Jesu, geb ich mich auf's neue
zu deinem ew'gen Eigentum.
Von deinem guten Geist allein
will ich hinfort geleitet sein.

2) Nimm, Bundesgott, von deinem Kinde
den teuren Eid der Treue hin!
Versuchet mich hinfort die Sünde,
so will ich ihre Netze fliehn,
will jung mich schon der Tugend weihn.
Sieh, dieser Tag soll Zeuge sein.

3) Hab ich schon oft das Wort gebrochen,
das ich dir in der Taufe gab.
Hab' ich zwar Bessrung oft versprochen,
und ließ doch nicht vom Bösen ab.
Herr, reuvoll denk ich nun daran,
nimm gnädig dies Versprechen an.

4) Nie will ich wieder treulos werden,
nie deine guten Wege fliehn.
Kein Scheingut, keine Lust der Erden,
kein Unglück soll mich dir entziehn.
Weich, eitle Welt! Weich, Sünde, weich!
Gott hört es, jetzt entsag ich euch.

5) Ja, ja, Gott höret mein Versprechen,
tief sieht er in mein Herz hinein.
Würd ich, was ich gelobe, brechen,
so würde mein Gewissen schrein.
Und in das schreckenvolle Grab
sänk ich dann ohne Trost hinab.

6) Regiere du, o Gott, mein Leben,
und mache selbst mein Herz dir treu,
dass dir mein Wandel ganz ergeben
und deinem Willen folgsam sei!
Denn ohne dich ist immerdar
mein Herz verkehrt und wandelbar.

7) Einst werd' ich, Herr, vor deinem Throne
mich dieses Tags des Bundes freun.
Geschmückt mit jener Siegeskrone
werd ich dann ewig selig sein.
O, welch ein Heil! Wie freu ich mich!
Herr, nimm mich hin, dein, dein bin ich!

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten