1) Herr, die längst verheißne Gnad'
ist uns in dem Sohn erschienen,
der nach Deinem Liebesrat
kam, um uns im Fleisch zu dienen,
und durch seines Blutes Pracht
die Verlornen Herrlich macht.
2) Ich erkenne Deine Huld,
die an meine Seele denket,
und mir alle meine Schuld
durch das Blut des Lammes schenket.
So will ich in dieser Zeit
schaffen meine Seligkeit.
3) Warte doch nicht länger mehr,
armes Herz, mit deiner Buße.
Falle mit der Sünder Heer
deinem Herrn gebeugt zu Fuße.
Heut noch ist die Gnade dein,
heut will sie geglaubet sein.
4) Auf dies selge Gnadenjahr
ging der alten Väter Sehnen,
und der frommen Beter Schar
wartete darauf mit Tränen.
Und du willst noch zaudernd stehn,
und nicht ein mit Freuden gehn?
5) Dein ist alles, was das Lamm
mit dem teuren Blut erworben,
als für dich am Kreuzesstamm
Gottes eigner Sohn gestorben.
Glaube nur, so fällt das Los
lieblich dir in deinen Schoß.
6) Heil und Leben gibt der Herr
seinen Kindern schon auf Erden.
Heil und Leben noch vielmehr
soll ihr Teil im Himmel werden,
wenn sein Werk an seiner Schar
sich vollendet stellet dar.