Helfer, der du reich an Taten    

1) Helfer, der du reich an Taten,
Rat gibst, wo kann keiner raten,
der du alle Tiefen siehest,
aller Herzen an dich ziehest,
lieber durch das Band der Freuden
als durch Schmerzen, als durch Leiden,
der du nie den Zweck verfehlest,
welchen Weg du auch erwählest.

2) Wir verstehen nicht dein Führen,
nicht dein heiliges Regieren.
Wenn du Böse doch beglückest,
deinen Freunden Leiden schickest,
tadeln dich, den Liebevollen,
klagen, wo wir danken sollen,
weil wir nur auf's Äuß're sehen,
weil wir dich nicht ganz verstehen.

3) Wollt' ich dich, du Meer! ergründen,
würd' ich immer Tiefen finden.
Alle, selbst die Dornenpfade,
Jesus Christus, sind nur Gnade.
Ach, ich Undankbarerer klage
Über so viel schwere Tage,
und berechne nicht im Leiden
jene Heere voller Freuden.

4) Alles, alles, was du gibest,
ist Beweis, dass du mich liebest,
Freuden, Sorgen, Schmerzen, Plage,
bange Nächte, lange Tage.
Könnt' ich dich nur lassen walten,
immer glauben, stille halten,
leichter wieder die Beschwerden,
nie zu lang das Harren werden.

5) Lass mich dich durch Glauben ehren,
nicht mein Leiden mir erschweren,
wenn ich stürmend vor dich trete,
mehr ertrotze, als erbete.
Selbst, wenn ich dich nicht erblicke,
baust du oft an meinem Glücke,
denn ich rechne hier nach Zeiten,
und du, Herr, nach Ewigkeiten.

6) Ach, ich werde menschlich fehlen,
werde Tag und Nächte zählen,
oft mich wohl verlassen meinen,
bitter klagen, bitter weinen!
Und will mir das Herz verschmachten,
lass d ein Dulden mich betrachten.
Nein, du wirfst nicht gänzlich nieder,
nein, du hilfst gewiss mir wieder.

Text:
Melodie: Schmücke dich, o liebe Seele