Heilig und zart ist Christi Menschheit    

1) Heilig und zart
ist Christi Menschheit,
gar edler Art,
voll aller Gnad und Wahrheit.
Denn darin wohnt
die Füll' der Gottheit,
ist schön gekrönt
mit höchster Ehr' und Klarheit.
Er ist der Baum,
gepflanzet an dem Wasserstrom,
ist der ganzen Christenheit Ruhm:
grünt von Heiligkeit
und Gerechtigkeit,
blüht in aller göttlichen Weisheit.

2) Immanuel
heißet sein Namen,
der vom Himmel
auf diese Welt ist kommen,
der einig Sohn
des höchsten Gottes,
des Stuhl und Thron
währt ewig als des Vaters.
Von Ewigkeit
hat er bei ihm sein' Herrlichkeit,
unaussprechlich Ehr', Lust und Freud'.
Durch ihn ist die Welt,
was die in sich hält,
geschaffen und wird weislich bestellt.

3) Siehe, das ist
die ewig' Weisheit,
der Herre Christ,
ein Glanz des Vaters Klarheit,
das Ebenbild
göttliches Wesens,
gnadreich und mild,
ein schöner Brunn' des Lebens.
Das rechte Licht,
welchs wie der helle Tag anbricht
und erleuchtet unser Gesicht,
ja, das ewig' Wort
Gottes Sohn so zart,
der sein' Lust hat an menschlicher Art.

4) All unser Tun
wär sonst verloren,
wo Gottes Sohn
nicht wär ein Mensch geboren.
Nun ist derselb'
heilig erschienen,
zwar unserthalb,
dass er uns wollte dienen.
Wie wunderlich!
Demütig und erniedrigt sich,
der Höchst' äußert sich unmesslich.
Seine große Lieb'
brannt sein Herz und trieb
in die Welt, dass sie nicht verdammt blieb.

5) Also musst sein
der einig' Mittler,
der uns allein
versöhnt mit Gott, dem Vater.
Ein' solch' Person
von zwei Naturen,
ein werte Kron'
vor allen Kreaturen,
der unser' Not
recht fühlt und gnug erstatt' vor Gott,
uns auch reichlich mitteilt' sein' Gnad',
drum in der Person
hat Gott jedermann
ihm selbst versöhnet vor seinem Thron.

6) Christus, der Herr,
empfing das Zeugnis
von sein'm Vater,
drin steht die recht' Erkenntnis:
dies ist der Sohn,
sprach Er vor allen,
ein' Freudenkron',
dran hab ich Wohlgefallen.
Der soll lehren
und den sollt ihr alle hören
und euch ganz zu ihm bekehren!
In dem lieben Sohn
wir allein Gunst han,
ein'n Zutritt durch ihn vor Gottes Thron.

7) So hat nun Gott
sich aller Armen,
in höchster Not
wollen aus Gnad' erbarmen.
Durch welchen war
der Mensch geschaffen,
durch den musst zwar
er auch erlöset werden:
das tat allein
Christus, der Herr, Gottes Lämmlein,
durch sein' Wohltat und Opfer rein:
da er auf sich nahm
unser Schuld allsamm',
trug dieselb willig an des Kreuz's Stamm.

8) Er hat verkündt
Gottes Geheimnis,
denn in ihm sind
die Schätze der Erkenntnis.
In's Vaters Schoß,
was er gehöret,
aus Lieb' so groß,
hat er uns offenbaret.
Da er mit Kraft
allhier vollbracht hat sein' Botschaft,
nahm er ein des Himmels Erbschaft.
Dort er uns vertritt
bei seins Vaters Güt',
seins Geists Gaben er reichlich ausschütt'.

9) Lobsing mein' Seel'
deinem Erlöser,
für's ewig' Heil,
denn er ist dort ein Mittler!
In rechter Zeit
lern ihn erkennen,
mit Dankbarkeit
lass dein Herz für ihn brennen!
Trag Lieb' und Lust
zu ihm, denn er hat dich erlöst
und begabt mit ewigem Trost!
Denk, wer ihn nicht liebt,
sich ihm nicht ergibt,
ist verflucht und wird ewig betrübt!

10) Zu dir, Herr Christ,
ruf ich von Herzen,
dieweil du bist
zu deines Vaters Rechten.
Pfleg meiner Seel',
dass ich mög' leben,
mein Sünd' und Fehl'
wollst mir aus Gnad' vergeben!
Hilf mir, mein Hort,
dass ich glaub' und gehorch' dein'm Wort,
dich recht lieb und ehre hinfort,
leb in Heiligkeit
und Gottseligkeit,
verleih drin ein'n fröhlichen Abscheid!

Text:
Melodie: Unbekannt