Heil, friedenvolle Stunde, dir    

1) Heil, friedenvolle Stunde, dir!
Dem Sterblichen, dem matten Tier
bringt du Erquickung, süße Ruh'
und drückst die müden Augen zu.

2) Die Ruhe, die den Fleiß belohnt,
bei Nüchternheit und Unschuld wohnt,
wiegt mich in sanften Schlummer ein,
und wird mir Stärk' und Labsal sein.

3) Die feierliche Dämmerung
erhebt den Geist zum kühnen Schwung.
Sie lehrt mich an der Sterne Pracht
des Schöpfers Weisheit, Güt' und Macht.

4) Es reinigt der Gedanke sich
vom Irdischen, ich denke dich,
o Gott, dich kennen, welches Heil!
Heil mir! Dies Glück ward mir zu Teil.

5) Doch weiß ich auch, dass alle Pracht,
mit der mir jeder Morgen lacht,
einst so, wie jetzt der Tag sich neigt,
ist unser Lauf vollbracht, entweicht.

6) Dass Todestal und Grabesnacht
bloß durch des Glaubens Kraft und Macht,
wie durch das Sonnenlicht die Welt
zum frohen Tage sich erhellt.

7) Auch heut geh' ich mit dem Entschluss,
ihm treu zu sein, zu dem Genuss
der Ruh', - Wenn Gottes Auge wacht,
schreckt keine Finsternis und Nacht.

Text:
Melodie: Anima Christi (Seele Christi)