Heil allen, die unsträflich leben    

1) Heil allen, die unsträflich leben,
die sich der Sünde nicht ergeben
und wandeln im Gesetz des Herrn;
sie heben von dem Erdgetümmel
den Blick empor zum lichten Himmel,
entsagen niedern Freuden gern.

2) O, dass mein Weg auch dahin zielte!
Dass ich, Herr, deine Rechte hielte,
mich nie vom Ziel verlocken ließ!
Dann dürft' nie vor mir erröten;
dann schaut' ich froh in allen Nöten
auf Dich, der Hilfe mir verhieß.

3) Wer wird den Weg unsträflich gehen?
Wer mutig fest im Kampfe stehen?
Nur der sich hält nach Deinem Wort!
Du führst ihn selbst zum hohen Ziele
und reine, heilige Gefühle
begleiten ihn an jeden Ort.

4) Ich such Dich von ganzem Herzen,
lass mich den Segen nicht verscherzen,
den besten Segen, den Du hast.
Erhalte, weil ich leb hienieden,
in mir der Seele hohen Frieden;
so trag ich leicht des Lebens Last.

5) Ein Fremdling bin ich auf der Erden!
O, lass mich Dir nie Fremdling werden,
verhülle Dein Gesetz mir nicht!
Die Augen öffne, dass ich schaue
und fest auf Deine Worte baue
und wandle auf dem Pfad der Pflicht.

6) Am Staube hängt noch mein Gemüte,
zieh mich empor durch Deine Güte,
befrei mich von der Erde Tand!
Beflügle meiner Seele Schwingen,
durch Nacht zum Licht hindurch zu dringen,
hinauf in's schönre Vaterland!

7) Du hast der Erde Bau geründet,
des Meeres Tiefe fest gegründet,
gewölbt den Himmel über mir:
die ew'ge Ordnung aller Dinge
hängt fest an einem große Ringe,
denn alle Werke dienen Dir.

8) So fest, und fester noch bestehet
dein Wort, das ewig nicht vergeht,
Herr, Dein Gesetz, das mich entzückt.
Trag ich dies nur in meinem Herzen,
so find' ich Trost in meinen Schmerzen,
so bin ich ruhig und beglückt.

Text:
Melodie: Unbekannt