Guter Sämann, guten Samen    

1) Guter Sämann, guten Samen
hast du reichlich ausgestreut,
und gibst auch in deinem Namen
die gewünschte Fruchtbarkeit,
weil der Acker wohl gedüngt,
dass er reichen Weizen bringt.

2) Doch, wie ist es denn geschehen,
dass wir so viel Unkraut hier
auf dem Felde wachsen sehen?
Ach, die Schuld ist nicht an dir!
Denn du zeigest deutlich an,
dass der Feind es hat getan.

3) Da die Leute sanfte schliefen,
eingewiegt von Sicherheit,
hat er dir in's Amt gegriffen
und das Unkraut eingestreut,
welches nun den Weizen drückt
und beinahe gar erstickt.

4) Herr, was machst du denn mit beiden?
Rotte doch das Unkraut aus.
Doch, du wirst es also leiden,
bis zur Erntezeit hinaus,
da es denn zur Glut bestimmt,
wenn der Weizen zu dir kommt.

5) Lass mich doch so weise werden,
dass ich dieses Gleichnis merk,
deine Kirche hier auf Erden
ist dein liebes Ackerwerk,
und der Weizen, der hier fällt,
sind die Frommen in der Welt.

6) Satan streuet ganz geschwinde
lauter Unkraut zwischen drein.
Das sind Leute, die der Sünde
ganz und gar ergeben sein
und dadurch dein Kirchenfeld
also greulich wird verstellt.

7) Beides wächset nun beisammen
bis an dieser Ernte Schluss,
da die Bosheit in den Flammen
alsdenn ewig büßen muss.
Und die Gläubigen allein
Garben in dem Himmel sein.

8) Lass mich, Jesu, hier auf Erden
einen reinen Weizen sein,
nimmermehr ein Unkraut werden,
das bestimmt zur Höllenpein,
warne mich vor Schläfrigkeit,
denn mein Feind ist nicht gar weit.

9) Lass mich an die Ernte denken,
an den lieben Jüngsten Tag,
so werd ich mich gar nicht kränken,
ob das Unkraut wachsen mag,
g'nug, dass ich der Weizen bin,
ich gehör in' Himmel hin.

Text:
Melodie: Gott des Himmels und der Erden