Gut und heilig ist dein Wille    

1) Gut und heilig ist dein Wille
wie du selbst es bist, o Gott.
Du gedeutst: - in tiefer Stille,
hört die Schöpfung dein Gebot.
Geister, die dein Loblied singen,
stehn um deinen Thron bereit,
freuen sich die Seligkeit,
deinen Willen zu vollbringen:
nur der Mensch erkennt's oft nicht
für sein Glück und seine Pflicht.

2) Dir gehorcht mit hoher Wonne
nicht nur aller Geister Heer:
deine Veste, deine Sonne,
Sturm und Donner, Erd und Meer,
alles dienet deinem Willen,
alles Höchster, was du schufst,
eilt und drängt sich, wenn du rufst,
dein Gebot auch zu erfüllen!
Nur der Mensch, der Erdesohn,
spricht oft deinem Willen Hohn.

3) Stolz empört sich seine Seele,
Herr und Schöpfer, wider dich.
Deinem göttlichen Befehle
widersetzt er frevelnd sich,
lässt sich nicht von dir regieren,
folget lieber seinem Wahn,
wählt sich eine andre Bahn,
die ihn soll zum Heile führen,
und geht blind mit sicherm Sinn
auf verkehrten Wegen hin.

4) Vater, lass uns doch empfinden,
dass uns böse Lust verführt
und dass jeder Hang zu Sünden
nichts, als Angst und Not, gebiert!
Mach uns deinen Willen wichtig,
führ auf deine Bahn uns hin,
lehr' uns jeden Irrweg fliehn.
Denn dein Weg allein ist richtig.
Gib, dass unser Herz dir treu,
unser Wandel heilig sei!

5) Dann, o Gott, wird hier auf Erden,
wie im Himmel, dein Gebot
freudig stets befolget werden
und entweichen manche Not.
Alle, alle, die dich kennen,
werden untertan dir sein,
und sich deiner Liebe freun,
und dich ihren Vater nennen.
Denn, wer deinen Willen tut,
der hat immer heitern Mut.

Veste = altes Wort für Burg

Text:
Melodie: Sollt ich meinem Gott nicht singen