1) Großer Gott, wir loben dich,
Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.
2) Unser Land mit seiner Pracht,
seine Berge, seine Fluren,
sind die Zeugen Deiner Macht,
Deiner Vatergüte Spuren
Alles in uns betet an.
Großes hast Du uns getan.
3) Zieh uns in dein Liebesreich;
mach aus Sündern Gotteskinder;
mach uns dir, o Heiland, gleich:
Helfer, Kämpfer, Überwinder,
im Geringsten wahr und treu;
großer Gott, mach du uns frei.
4) Herr, erbarm, erbarme dich
deiner blutbefleckten Erde;
unsre Seele sehnet sich,
dass du sprichst ein neues "Werde!".
Send uns Kraft und Zuversicht,
die der Waffen Joch zerbricht.
5) Zünd in uns dein Feuer an,
dass die Herzen gläubig brennen
und, befreit von Angst und Wahn,
wir als Menschen uns erkennen,
die sich über Meer und Land
reichen fest die Friedenshand.
6) Mach vom Hass die Geister frei,
frei von Sündenlast und -ketten;
brich des Mammons Reich entzwei;
du nur kannst die Menschen retten.
Rette uns auch Schuld und Not,
Heilger Geist, barmherz'ger Gott.
Karl von Greyerz, ein Vertreter der „religiös-sozialen Bewegung“, knüpft mit der Übernahme der ersten Strophe aus dem bekannten „Te-Deum“-Lied an das traditionelle Kirchenlied und das Staunen über Gottes Größe in der Natur an, geht dann aber in der 4. bis 6. Strophe zu einer aus christlicher Sicht formulierten Kritik an Militarismus, Nationalismus und Kapitalismus über. (Andreas Marti)
Das Lied "Großer Gott, wir loben dich" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
518 |