1) Gott, vor dessen Angesichte
nur ein reiner Wandel gilt,
ew'ges Licht, aus dessen Lichte
nichts als reinste Klarheit quillt,
lass uns doch zu jeder Zeit
deinen Strahl der Heiligkeit
so durch Herz und Seele dringen,
dass auch wir nach Heil'gung ringen!
2) Du bist rein in Werk und Wesen,
und dein unbeflecktes Kleid,
das von Ewigkeit gewesen,
ist die reinste Heiligkeit.
Du bist heilig, aber wir,
großer Schöpfer, stehn vor Dir
als in einem Kleid voll Flecken,
die wir Dir umsonst verdecken.
3) Nichts wird sonst von dir geliebet,
Vater, als was sich allein
deiner Heiligkeit ergibet,
und sich sehnt, Dir gleich zu sein,
darum nimm dich unser an,
deren Herz nichts lieben kann,
als was dich zum Strafen treibet,
wenn dem Fleisch die Herrschaft bleibet!
4) Was dein Geist und Herz ersinnet,
was dein weiser Wille tut,
was dein starker Arm beginnet,
ist stets heilig, rein und gut.
Und so bleibst Du ewiglich,
da wir schwache Menschen Dich
durch das Böse, das wir üben,
stets von Jugend auf betrüben.
5) Wen dein Aug' in Lügen findet,
und auf finstern Wegen gehn,
wen die Lust der Welt entzündet,
der kann nicht vor Dir bestehn.
Du bist nur der Wahrheit Freund
und den Übertätern Feind.
Ach, das muss uns Sünder schrecken,
und uns Furcht und Schmerz erwecken.
6) Lindre solche Furcht und Schmerzen,
du bist rein, und machest rein.
Drum schaff in uns solche Herzen,
die auch rein und heilig sein.
Wasche sie, o höchstes Gut,
wasch uns rein durch Christe Blut.
Lass uns, Herr, Verstand und Willen
deinen heil'gen Geist erfüllen!
7) Hilf, o Vater, unsern Seelen,
glaubensvoll auf dich zu sehn,
deinen ew'gen Weg zu wählen,
und ihn ohne Falsch zu gehn.
Bis wir mit der sel'gen Schar
der Erlösten immerdar
heilig! Heilig! Heilig! singen
und die reinsten Opfer bringen!