Gott über alle Götter    

1) Gott über alle Götter,
allmächtiger Erretter,
der groß und ewig ist.
Du zürnst und drohst zu schaden
und zeigst bald wieder Gnaden,
weil du voll zarter Liebe bist.

2) In dieser Angst erfuhren
wir arme Kreaturen,
wie alle Welt dich ehrt.
Wir haben unter Flehen
im Blitz die Macht gesehen,
im Donner die Gewalt gehört.

3) Wir loben, fürchten, preisen
die Macht, die Wunderweisen,
die große Herrlichkeit.
Dein Zorn hat uns erschrecket,
doch auch dein Schutz bedecket.
Wir singen dir nun nach dem Leid.

4) Wir sehn so mannigfaltig,
du seist, o Gott, gewaltig
und unbegreiflich groß.
Du seist auch wundertätig,
als wie ein Vater gnädig,
und dein Erbarmen grenzenlos.

5) Nun danken dir die Blöden,
dass du in unsern Nöten
nicht das Gebet veracht't.
Und bei den Zorngewittern,
bei unserm bangen Zittern
an deine Gnade noch gedacht.

6) Wenn uns die Trübsal kränket,
so ist Gott da, und denket
noch an Barmherzigkeit.
Wenn Luft und Himmel stürmen,
so pflegst du zu beschirmen
und schenkest uns Zufriedenheit.

7) Du, Herr, hast uns erhalten,
dein gnadenvolles Walten
schloss uns wie Noah ein.
Als Fluten ausgebrochen,
pflegst du, wie du versprochen,
noch unsrer eingedenk zu sein.

8) Es schwebte unser Glaube
als wie des Noahs Taube,
nun trägt er in dem Mund,
nach einigem Ermüden,
das Ölblatt von dem Frieden. -
denn du gedachst' an deinen Bund.

9) Als Sturm und Angst uns trafen,
hast du, Herr, nicht geschlafen
und wir verdarben nicht.
Wir riefen aus der Tiefe,
nun ist es still im Schiffe,
da Gott zum Wetter 'Schweige!' spricht.

10) Der Blitz war ungeheuer,
wir lagen fast im Feuer,
jedoch bewahrtest du.
Nun ist die Angst gestillet,
du hast dein Wort erfüllet,
denn dies sagt uns aus Gnaden zu:

11) 'Wenn du durchs Feuer gehest
und mich um Hilfe flehest,
so will ich bei dir sein.
Bin ich bei dir, so können
dich keine Flammen brennen.' -
o Gott, wir rühmen dein Befrein!

12) 'Wenn du durchs Wasser gehest,
und in den Fluten stehest,
so bin ich auch bei dir,
dass dich nichts soll ersäufen,
wenn sich die Fluten häufen' -
o Gott, wir danken dir dafür!

13) Der Glaube durft nicht sinken,
du hieltst uns im Ertrinken,
wie Petrum auf dem Meer.
Du hast uns aus den Wogen
mit Macht herausgezogen.
O Gott, dafür gebührt dir Ehr'.

Text:
Melodie: Nun ruhen alle Wälder