1) Gott selbst im Rat und im Gericht
unter den Göttern stehet,
was da gered't wird und geschicht,
er alles hört und sehet.
Wie lange wollt ihr Richter nu
ein unrecht' Urteil fällen
und die Personen sehen an
der gottlosen Gesellen
und armer Leut nicht achten.
2) Schafft Recht nach eur'm Amt und Pflicht,
dem Armen und den Waisen.
Fromm' Oberigkeit und recht' Gericht
muss männiglich hoch preisen,
drum helft zum Recht dem Dürftigen,
errettet den Elenden,
erlöst getrost den Niedrigen
aus der Gottlosen Händen,
wenn er wird unterdrücket.
3) Sie wollens aber achten nicht
und lassen ihn nicht sagen.
Gehn immer hin im Finstern nur,
bringen das Land in Schaden.
Ihr seid Götter, ich wohl gesagt,
und all' des Höchsten Kinder,
ab'r ihr doch werdet scheiden ab
und sterben wie die Sünder
und schändlich gehn zu Grunde.
4) Du rechter Richter Jesu Christ
und Erbherr aller Lande,
du siehst wie feil und mangel ist
bei uns in allem Stande.
Drum mach dich auf, eil zum Gericht
mit deinem großen Tage,
lass schau'n dein Herrlich' Angesicht,
hilf uns von aller Plage
und mach uns selig. Amen.