Gott lob, die Arbeit ist vollbracht    

1) Gott lob, die Arbeit ist vollbracht!
Da ist der Feierabend!
Wie naht sie sich, die stille Nacht,
so freundlich und so labend!
Wer nur im Herzen ruhig ist,
und seines Gottes nicht vergisst,
der singe Freudenlieder.

2) Es ist doch schön, durch Tätigkeit
den Menschen nützlich werden!
Was hat man sonst von seiner Zeit,
der kurzen Zeit auf Erden?
Des Müßiggängers Lust vergeht,
nur was wir Gutes tun, besteht
und gibt Gewissensruhe.

3) O, sprecht mir nicht von Müßiggang!
Ich mag nicht gehn und träumen,
nicht weichlich sein, und lebenslang
mein wahres Glück versäumen.
Benutzen soll ich meine Kraft,
das fordert Gott, der sie mir schafft
und liebevoll sie stärket.

4) Mag immerhin oft saurer Schweiß
von meiner Stirne rinnen!
Ich kann doch nur durch treuen Fleiß
Zufriedenheit gewinnen,
und aller Lohn aus Menschenhand
ist gegen sie nur eitler Tand,
sie ist und bleibt das Beste.

5) Wohlan! Wer heute fromm und treu
an seine Pflicht gedachte,
und fern von List und Trügerei
sein Tagewerk vollbrachte,
der trete nun mit frohem Sinn
zum Kreise seiner Brüder hin,
und finde dort Erquickung.

6) Hinweg von uns, wer träge blieb,
und jede Mühe scheute,
wer spielend seine Zeit vertrieb,
und sich der Torheit freute!
Hinweg, wer nicht mit Redlichkeit,
mit Sorgfalt und Besonnenheit
und immer friedlich wirke!

7) Er ziehe schamhaft sich zurück,
und lerne weiser leben,
und nach des Herzens reinem Glück
mit ernstem Eifer streben!
Nur gute Menschen zagen nicht.
Auch in der Nacht ist Gott ihr Licht,
ihr Schutz und ihre Hilfe.

8) O, gute Menschen, bleibet gut
und seid's auch morgen wieder!
Schlaft wohl! Der Gott, der niemals ruht,
sieht gütig auf euch nieder.
Er gibt euch Kraft zu neuem Fleiß,
und endlich kommt auf sein Geheiß
der letzte Feierabend.

Text:
Melodie: Nun freut euch, lieben Christen gmein