1) Gott liebt, drum strafet er, wir würden, uns gelassen
die Eitelkeit der Welt zu sehr ins Herze fassen,
und als ein wildes Ross, wenn keine Strafe wär,
ohn' Zaum und Zügel irrn: Gott liebt, drum strafet er.
2) Gott straft, drum liebet er: Damit wir uns erkennen,
wie wir, zur Strafe reif, in Glut der Sünden brennen,
kommt seine Züchtigung, doch kommt sie nie so schwer,
als unsre Schuld verdient: Gott straft, drum liebet er.
3) Gott liebt, drum strafet er: Auf dass wir zu ihm fliehen,
so muss uns seine Hand oft lind, oft harte ziehen.
Bald lockt, bald dringt er uns zur Buß' und Wiederkehr,
will uns doch nicht verderbt: Gott liebt, drum strafet er.
4) Gott, dessen Vaterhand uns will in Wehmut senken,
woll uns in Unmut Mut, nach Regen Sonne schenken.
Er wende größer' Leid, und geb uns den Verstand,
dass wir mit Lieb' und Furcht ihm küssen Rut und Hand.