1) Gott, ich will dir jetzt lobsingen
und mein Opfer tragen für,
Herr, o hilf, und lass gelingen,
dass ich danke nach Gebühr
deiner treuen Vaterhand,
die Du stets auf mich gewandt,
dass mich heut' und alle Tage
nicht gequälet Angst und Plage.
2) Licht und Sonn' ist jetzt vergangen,
aber deine Wohltat nicht,
die von ewig angefangen
und ohn' Endschaft aufgericht'
Über deine Christenheit,
dass sie sich zu jederzeit
in der Not hab zu erfreuen,
weil du Gnad' und Hilf' willst leihen.
3) Ach, verzeihe meinen Sünden,
die ich gar nicht zählen kann,
lass mich bei dir Zuflucht finden,
nimm dich mein, o Helfer, an.
Außer dir ist ja kein Schutz,
der uns Armen kommt zu Nutz,
und uns mächtig kann behüten,
vor des bösen Feindes Wüten.
4) Ich kann mich nichts Gutes rühmen
und kein Glied ist ohne Schuld,
meine Laster muss verblümen
deines Sohnes Lieb' und Huld,
der für mich am Kreuzes Stamm,
als wie ein unschuldig' Lamm,
alle Missetat gebüßet
und der Strafe Pein versüßet.
5) Herr, ich beichte mein Verbrechen,
das ich nicht zu nennen weiß,
muss mit tiefen Seufzen sprechen
die erpresst der Buße Schweiß,
geh mit mir nicht ins Gericht,
denn ich weiß, dass ich sonst nicht,
kann vor deinem Thron bestehen,
sondern muss zu Grunde gehen.
6) Sende deiner Engel Scharen,
wenn ich schlaf und sicher ruh',
lass mich ihre Hut bewahren,
dass mir kein Feind Schaden tu.
Von dem Bette zu dem Grab
tret ich nun im Wechsel ab,
und dies Vorbild lehrt mich eben
munter meinen Geist aufgeben.
7) Ich befehl in deine Hände
diese Handvoll meiner Jahr'.
Gib mir ein vernünftig' Ende
und dass ich von hinnen fahr
in die Freude, die kein Ohr
nie gehöret, und zum Chor,
den kein einzig' Mensch vernommen
bis er selber drein ist kommen.
8) Segne, Gott, des Geistes Gaben,
schenke mir der Weisheit Schatz,
ich mag nicht groß' Reichtum haben,
denn das macht den Lastern Platz.
Gib mir mein bescheiden' Teil
und von oben Glück und Heil.
So wird nie mein Mund sich sperren,
dich zu preisen, seinen Herren.