1) Gott herrschet und hält bei uns Haus,
was sagst du, Mensch, dawider?
Was schlägst du seinen Willen aus?
Leg in den Staub dich nieder.
Schweig still, lass ihn nur Meister sei,
er ist das Haupt, wir insgemein
desselben schwache Glieder.
2) Belegt er dich mit Kreuz und Not
und greift dir nach dem Herzen.
Er schickt das Leben und den Tod,
lass dich es etwas schmerzen.
Doch hüte dich vor Ungeduld,
du möchtest sonst durch große Schuld
dein bestes Heil verscherzen.
3) Er bleibt schon so von Alters her,
jetzt hält er sich verborgen,
als wiss' er nichts um dein' Beschwer,
lass' immerhin dich sorgen,
hab gegen dich sich hart gemacht.
Dies währt vom Abend in die Nacht
und wieder an den Morgen.
4) Jetzt ist er wieder gnädig hier,
gibt Endschaft deinen Leiden.
Er nimmt das Trauerkleid von dir,
umgürtet dich mit Freuden.
Er züchtigt als ein Vater dich,
jedoch muss seine Gnade sich
darum nicht von dir scheiden.
5) Wie wohl ist doch der Mensch daran,
der sich in Gottes Wege
in tiefster Demut schicken kann,
ihm aushält alle Schläge.
Dies nimmt der höchsten Kunst den Preis,
Herr, gib uns, dass sich aller Fleiß
auf dies zu lernen lege.