Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn    

1) Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn,
obgleich uns sticht so mancher Dorn
bei Tageslast und Hitze.
Ich wach und Schlaf,
fürcht keine Straf',
weil ich bei Jesu sitze.

2) Gelobet sei des Vaters Gnad',
die mich auch heut' behütet hat
an Leib und an der Seele,
dass ich mich nicht
bei ihrem Licht
mit Sorg' und Kummer quäle.

3) Ich gehe nun mit Ruh' zur Ruh',
und schließe so die Augen zu,
dass mein Herz gleichwohl wachet,
weil mich die Lieb'
mit ihrem Trieb
nicht matt noch müde machet.

4) Ich rufe Tag und Nacht zu Gott,
und weiß, dass ich nicht werd' zu Spott,
Gott kann und wird bald retten,
die er erwählt,
und wohl gezählt,
von allen ihren Ketten.

5) Herr, gib mir Öl zum Glaubenslicht,
auf dass, wenn nun die Nacht anbricht,
da niemand mehr kann schaffen,
ich sei bereit
zum letzten Streit
mit deines Geistes Waffen.

6) Erkennst du mich für deinen Freund,
so wirst du auch mir schlafend heint
den Jakobs-Segen geben.
Ich will dafür
alleine dir
hier und dort ewig leben.

Text:
Melodie: Unbekannt