Gott hat sein Mahl schon längst bereit    

1) Gott hat sein Mahl schon längst bereit,
er lässt uns alle laden.
es macht ihm eine Herzensfreud'
zu heilen unsern Schaden.
Er ruft uns allen Groß und Klein,
wir sollen seine Gäste sein
und wer die Stimm' vernommen,
soll zu der Mahlzeit kommen.

2) Die Mahlzeit ist sein Himmelreich,
dazu er uns bescheiden,
dabei wir werden allzugleich
genießen solcher Freuden.
Der Freuden, die kein Aug' gesehn,
noch in das menschlich' Herze gehn,
auch nimmer zu ergründen,
was wir da werden finden.

3) Er ließ zuerst sein Israel,
durch die Propheten bitten,
zu halten seinen Wort-Befehl,
gebot und rechte Sitten.
Als aber Jakob diese Gnad',
sein Wort und ihn verworfen hat,
so ließ er erst die Heiden
zu seinem Reich bescheiden.

4) Deswegen lasse keiner nicht
zu kommen sich verdrießen.
Denn welcher von den Gästen spricht,
dass er werd' gehen müssen,
zuvor zu seinem Ackerbau,
zur Viehzucht und zur Ochsenschau
und zu dem Weiber-Nehmen,
des wird der Herr sich schämen.

5) So lasset an der Zeitlichkeit
uns nicht so sehr vergaffen!
Bedenkt, dass deren kurze Zeit
werd ewigs Trauern schaffen.
Denn wer auf's Zeitlich' ist bedacht
und dieses Gastgebot veracht,
der darf dort voller Schrecken,
dies Abendmahl nicht schmecken.

Text:
Melodie: Unbekannt